Zur Gestaltung des Buches: Der etwa 400 Seiten umfassende Umschlag hätte vermutlich schlichter nicht sein können. Schwarz und weiss sind die einzig vorkommenden "Farben", im Zentrum befindet sich in schwarzen Druckbuchstaben auf weißem Hintergrund der Buchtitel " Chemie des Todes " und der Name des Autors. Ich finde dieses Cover sehr gelungen, da es die Thematik "Leben und Tod" " Gut und Böse" , generell klassische "schwarz und weiss" Gegensätze darstellt, die im Buch immer wieder thematisiert werden.
Der Roman spielt ausschließlich in dem kleinen Dorf Manham , wobei Simon Beckett das klassische Klischee der verschrobenen Dorfgemeinschaft wählt, in der Jeder Jeden kennt und alle zusammen eine große friedliche lästergemeinschaft Bilden bis sich herausstellt , dass es in dieser eine unbekannte Gefahr in Menschengestalt lauert. Ab diesem Zeitpunkt war der Nachbar schon immer komisch und hatte einen mordlustigen Blick.
Simon Beckett schafft es in diesem Buch, dieses Klischee meisterhaft auszubauen und die Spannung bis aufs Äußerste zuzuspitzen da man bis kurz vor Schluss keine Ahnung hat wer nun der Mörder ist während die Dorfgemeinschaft schlussendlich immer aggressiver wird und vor nichts zurückschreckt.
Die Charaktere sind mit Ausnahme Dr. Hunters und seines Arztpartners ziemlich flach gehalten und das ist auch gut so da zu viele verschiedene tiefe Charaktere den Thriller nur überladen würden und von der eigentlichen Handlung, die Jagt nach dem Mörder ablenken würde.Zudem unterstreicht es die graue , beinahe schon identitätslose Masse der Dorfgemeinschaft.Im Verlauf des Buches erfährt man dagegen nach und nach die Beweggründe Dr. Hunters in ein Dorf wie Manham zu ziehen, obwohl er einer der erfolgreichsten Rechtsmediziner Englands war. Aufgrund seiner Vergangenheit als solcher oder auch " forensischer Anthropologe " wie es im Buch heißt, beschreibt der Protagonist die Opfer während des Verwesungsprozesses sehr detailliert was ebenfalls einen Teil der Faszination für dieses Buch ausmacht, wobei er auschließlich dort eine Detailtreue vorweist. Landschaften, Häuser etc. werden grob dargestellt, was Simon Beckett durch die bedrückende Stimmung wieder wett macht.
Zur Atmosphäre. Beklemmend, düster, traurig, schaurig. Stellt man sich die Atmosphäre vor, die in dem Buch aufgebaut wird, läuft es einem eiskalt den Rücken runter. Simon Beckett schafft es den Mörder, obwohl er erst ganz zum Schluss auftaucht, immer präsent zu halten während der Leser immer tiefer in die Spannung dieses Dorfes einfühlt.
Mit dem Ende des Buches, schließt auch die Geschichte ab. Zwar gibt es Fortsetzungen mit Dr. David Hunter wie " Kalte Asche" und "Leichenblässe" , doch haben sie bis auf den Protagonisten nichts gemein.
Zu guter Letzt doch noch eine persönliche negative Kritik: Durch die Art und Weise wie der Mörder die Leichen "präsentiert" wurde ich neugierig auf den Charakter und die Denkweise des Mörders. Kapiteleinschübe die aus der Sicht des Mörders gewesen wären ohne zu verraten um wen es sich handelt hätte diesem Thriller den letzten Schliff gegeben.
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