Mittwoch, 28. März 2012

Der Anfang anzufangen...


Wie beginnt man etwas? Das ist doch eigentlich immer die schwierigste Frage, die sich einem stellt, wenn man einen Plan im Kopf hat. Wenn es endlich einmal angefangen ist, kommt das ganze sicherlich von alleine ins Rollen. Doch der Anfang anzufangen ist hart und darum wird ein Plan auch oft einfach wieder verworfen. Dies soll nun ein Anfang meinerseits werden. Ich und Tobi ( der Esel nennt sich immer zuerst) haben vor, hier auf diesem Blog hauptsächlich über Bücher, aber auch andere Dinge, falls wir eine Notwendigkeit darin sehen, zu berichten.
Das alles wird wohl unter dem Namen " Dein ist das Wort"  ablaufen und ich hoffe, dass wir beide, aber auch diejenigen, die sich die Zeit nehmen diesen Blog zu Lesen, Spaß daran haben werden.



Da es primär und Buchrezensionen geht, finde ich es wichtig einige grundlegende Hintergrundinformationen zu den Rezensenten zu kennen.
Ich habe eine Frageliste im Internet gefunden, die ich jetzt einfach mal missbrauchen werde, um euch meine Person ein wenig näher zu bringen.

Ein Buch, das...

... dich zum Lachen gebracht hat.


Bücher bringen mich eher selten zum Lachen, zum schmuzeln öfter- aber zum Lachen? Es gibt sicherlich Bücher die mich zum Lachen gebracht haben, aber mir fällt spontan nur ein Einziges ein:
"Irre!- Wir behandeln die Falschen: Unser Problem sind die Normalen", geschrieben von Manfred Lütz, erschienen im Goldmann-Verlag. Manfred Lütz, ein Psychiater und Kabarettist, gibt in diesem Buch eine humorvolle, aber dennoch sehr informative Einführung in das "Seelenleben". Das Buch bietet einen groben Überblick über ein kompliziertes Thema, welches durch Berufsanekdoten aufgelockert und veranschaulicht wird. Und ich muss sagen, es war wirklich witzig. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln und auch an einer Stelle ziemlich lachen. Ich bin generell ein Fan von Situationskomik von daher traf dieses Buch meinen humoristischen Nerv.

... dich zum Weinen gebracht hat.

Das ist wirklich schwer, aber nicht weil mir kein Buch einfällt, sondern weil mir tausende Bücher einfallen. Viel schwieriger ist es ein Buch zu finden, sofern Tod oder Trennunggen darin vorkommen, bei dem ich NICHT geweint habe. Ich kann mich unglaublich gut in die Personen im Buch hineinfühlen und leide mit ihnen. Wenn sympathische Personen zu Tode kommen oder ein herzergreifender Abschied bevor steht und ich das Buch nicht verabscheue, dann heule ich wie ein Schlosshund.
Darum steht hier ein Buch exemplarisch für hundert andere:
"Die Frau des Zeitreisenden" von Audrey Niffenegger. Erschienen ist dieses im Fischerverlag. Ich habe dieses Buch eigentlich gelesen, weil ich wissen wollte wie die Zeitreise literarisch umgesetzt wurde. Ich bin kein Fan von Liebesromanen bzw. Frauenromanen. Dieses Buch hat mich jedoch mitgerissen und tief berührt. Und ich habe in meinem Leben selten so sehr mitgelitten wie bei der Lektüre dieses Buches.

... dich nachdenklich gemacht hat.

Klare Antwort: "Die Möglichkeit einer Insel" von Michel Houellebecq, rororo- Verlag.
Die Geschichte, der Aufbau , einfach alles stimmte. Was mich an diesem Buch am Meisten begeisterte, war die deprimierte Stimmung, die wissende, kühle Distanz, die dieses Buch bei mir erzeugte, obwohl die Handlung sehr dramatisch und traurig ist. Und vorallem: realistisch. Dieses Buch zeigt nicht nur eine mögliche Zukunft auf, sondern behandelt viel mehr die Probleme der aktuellen Zeit und die Entwicklung hin zu einer Dystopie. Dadurch, dass es sich nicht einfach so wegliest und man an manchen Stellen einfach hängen bleibt, zwingt es einen Quasi dazu, darüber nachzudenken und eine eigene Position zu beziehen.

... dich nicht losgelassen hat.

Nicht losgelassen haben mich die Bücher "Weltengänger" und "Weltenträumer" von Sergej Lukianenko, beide erschienen im Heyne Verlag. Einerseits packte mich diese ganz Welt die aufgezogen wurde, verschiedene Dimensionen, Funktionäre und jemand oder etwas, der ein Ziel mit alldem verfolgt. Ich liebe Bücher in denen fantastische Welten mit der realen, mir bekannten kombiniert werden. Mich fasziniert der Gedanke immer wieder, dass es keine Fiktion sein MUSS und etwas ähnliches wirklich extstieren KÖNNTE ohne, dass wir uns dessen bewusst sind. Außerdem hat mich diese Atmosphäre, dieses typisch russische Lebensgefühl, aufgrund meiner Wurzeln einfach gepackt und nicht mehr losgelassen.

... dich total enttäuscht hat.

"Das Labyrinth der träumenden Bücher"- Walter Moers, erschienen im Albrecht Knaus Verlag. Ich habe den Vorgängerband  "die Stadt der träumenden Bücher" heiß und innig geliebt. Die Welt, die Abbildungen, die Geschichte, die Charaktere... Das alles hat mich als Bücherliebhaberin gepackt. So lange habe ich auf den zweiten Teil gewartet, auf das Erscheinungdatum hingefiebert, als ich es dann endlich in den Händen hatte sofort angefangen zu lesen- und es nach der letzten Seite enttäuscht wieder weggelegt. Es ist nicht grottenschlecht. Wie immer war es angenehm zu lesen und sehr detailreich beschrieben... nur leider passiert... nichts. Kein Labyrinth, keine lebenden Bücher, keine Abenteuer- nichts. Es geht einfach nur um einen depressiven Lindwurm in einer Art Midlifecrisis, der Urlaub in der Stadt der Bücher macht und beginnt, sich für das Puppentheater zu interessieren. An sich schön und gut, doch gerade an der einen Stelle, an der das Buch unter Umständen interessant werden und den Zauber vom ersten Band aufgreifen könnte, bricht es ab. An sich eine wirklich schöne Einleitung für eine interessante, spannende Geschichte für Bücherliebhaber, aber mehr auch nicht. Nur eine Einleitung. -Schade!

.. dich überwältigt hat.

Der gläserne Himmel von Petra Hammesfahr, Rowohlt- Verlag. Dieses Buch hat mich wirklich überwältigt. Ich denke dieses Wort trifft es. Ich habe bis jetzt an jedem, wirklich an jedem Buch, welches ich zur Hand genommen haben irgendwas, auch wenn es nur die kleinste Kleinigkeit war, gut gefunden. Enttäuscht ist bei diesem Buch kein Ausdruck. Es hat mich wirklich überwältigt wie schlecht ich es fand. Die Charaktere sind schlecht gestaltet und handeln unverständlich, die Geschichte ist langatmig, uninteressant und zu allem Übel noch nichteinmal klar ersichtlich. Aber nicht auf eine positive Weise nicht-klar-ersichtlich, wie bei manch anderen Büchern bei denen man am Ende denkt: " Hmm, hatten sie nun einfach Glück oder ist da etwas übersinnliches im Spiel" sondern eher so : " HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ?!"


... dich positiv überrascht hat.

Positiv überrascht hat mich die Trilogie " Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins, erschienen im Oettinger- Verlag. So viele Leute waren von dieser Trilogie begeistert, dass sie sogar verfilmt wurde und aus Erfahrung konnte ich bis jetzt immer sagen: " Wenn es alle gut finden, finde ich es im Bestfall so lala."
Das war so bei Harry Potter und auch bei den Biss-Büchern. Doch die Tribute von Panem fand ich allesamt ganz gut. Ich hätte sie seichter erwartet. Einige Stellen, besonders während der Spiele, waren doch recht brutal und die Charaktere drifteten nicht gänzlich in typische Klischees ab. Ich habe keinen Hochkaräter erwartet und als nette Lektüre für nebenbei fand ich die Tribute sogar echt gut! Die Geschichte war nicht unbedingt "neu", aber interessant aufgezogen und manche die Charaktere waren wirklich gut herausgearbeitet, die Spannung fiel nie ab- also alles in allem ein Klasse Buch, wenn man keinen Hochkaräter mit bahnbrechenden neuen Erkenntnissen oder literarische Höchstleitungen erwartet.

... du nicht beenden wolltest, weil es so gut war.

"Der Übergang" von Justin Cronin, erschienen im Goldmann- Verlag. Ein grandioses Buch mit spannenden, unerwarteten Wendungen, faszinierenden, sympathischen und zahlreichen Charakteren, einer gut durchdachten, gut strukturierten und teilweise innovativen Handlung, teilweise genialen Formulierungen. Also alles was mein Bücherherz begehrt ist hier vorhanden. Der zweite Band erscheint jedoch erst 2013/2014... Da heißt es warten, warten, warten.

.. du nicht aus der Hand legen konntest.

"Dämonenschiff" von Wolfgang Hohlbein, erschienen im Ullstein-Verlag, steht hier stellvertretend für die komplette Buchreihe "die Chroniken der Unsterblichen". Zu diesen Büchern kann ich nicht viel sagen, außer dass ich sie abgöttisch liebe. Auch hier wieder keine literarischen Hochkaräter aber dennoch- Dämonenschiff ist mein Lieblingsband der alle Vorzüge der Reihe besonders stark heraushebt. Die tollen Hauptcharaktere, die Tatsache, dass es einige interessante, unerwartete Wendungen in der Handlung gibt, das Übernatürliche, welches sich mit unserer realen Welt vermischt, die historischen Ereignisse, die Reise um die Welt und diese düstere, ewige aber auch traurige, müde Atmosphäre. Da kann man auch über wiederholte Schwächeanfälle des Protagonisten, wiederauftauchende Formulierungen und kleine geschichtliche Ungenauigkeiten hinwegsehen. Hohlbein schafft es in meinen Augen wie kein anderer Autor so viel Persönlichkeit in seinen Werken durchklingen zu lassen- man muss ihn einfach lieben.

.. du abgebrochen hast.

Keines- Ich lege Bücher zeitweilig bei Seite, aber früher oder später lese ich es bis zur letzten Seite durch. Egal wie schlecht ich es finde, auf der Suche nach irgendetwas positivem quäle ich mich durch jeden Schmöker.

.. du eigentlich nie lesen wolltest.

"Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Viele würden mich jetzt gerne erschießen ich weiß, aber ich wollte dieses Buch nie nie nie lesen. Ich habe mit meiner Mutter den Film gesehen ( sie ist ein riesiger Jane Austen Fan) und auf ihr Flehen hin habe ich mir Stolz und Vorurteil gegönnt. Und ich bereue es. Das war wirklich vergeudete Zeit. Ich war noch nie ein besonders großer Fan von historischen Romanen, in denen es um starke Frauen geht. Und ich denke ich werde es Tuch niemals werden. Jane Austens Schreibstil ist zwar ganz angenehm, aber diese langweiligen, kitschigen Liebesgeschichten und diese merkwürdigen Ich-bin-eine-starke-Frau-und-möchte-für-mich-selbst-entscheiden-und-mein-Glück-finden-auch-wenn-ich-gegen-die-Norm-verstoße Charaktere, wecken in mir keine Bewunderung sondern eher einen Kotzreiz.

.. das du als letztes in der Schule gelesen hast.

"Abriss der Psychoanalyse" von dem guten alten Freud. Naja, was gibt es da noch zu sagen, Psychologie ist interessant, Freud ist komisch. Ich mochte das Buch nicht und ich habe bei mir, egal wie sehr ich mich auch angestrengt habe, nie ein Bewusstsein über meine Klitorisminderheit entdecken können.

...auf deinem Nachttisch liegt.

"Von Primaten und Philosophen" von Frans de Waal. Ich liebe, liebe, liebe die Philosophie abgöttisch. Daher begebe ich mich in meinen nachmittäglichen Streifzügen in die Buchhandlungen auch oft und gerne in die Philosophieabteilung und gönne mir ein interessantes Werk.

...du unbedingt als nächstes lesen möchtest

"Eine göttliche Komödie" von Dante Allighieri. Ein Klassiker darf ja auch mal gerne sein. Wenn es dann auch noch um Höllenkreise, historische Persönlichkeiten und Götter geht, bin ich dabei.

Nessia

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